Die Faszination der Astronomie
„Astronomie“ bedeutet aus dem Griechischen übersetzt Stern- bzw. Himmelskunde. Die Astronomie zählt gleichzeitig zu den ältesten wie auch zu den modernsten Wissenschaften.
Die Geschichte der Astronomie reicht z.B. bei der Maya-Kultur über 5000 Jahre zurück. Sehr früh erstellten die Mayas einen ersten Kalender, beobachteten Finsternisse und kannten alsbald auch die Umlaufzeiten der hellsten Planeten. Seit Einstein wissen wir, dass Raum und Zeit relativ sind, beobachten den uns umgebenden
Kosmos mit modernsten computergesteuerten Teleskopen und senden Raumsonden zu Forschungszwecken in die Tiefen des Weltalls.
Phantastische Nebelstrukturen, aus denen sich neue Sterne bilden, wurden entdeckt und entfernteste Galaxien konnten beobachtet
werden. Der heutige Wissensstand der Astronomie ist enorm, doch wird es noch immer viel Neues zu entdecken geben. Für uns als Amateurastronomen einer Volkssternwarte besteht die Hauptaufgabe darin, die in diesem Komplex der Astronomie steckende Faszination einem breiten Publikum verständlich zu vermitteln.
Astronomie für jedermann
Was bei uns oberste Priorität hat: Wir vermitteln die mitunter recht komplexe Wissenschaft der Astronomie allgemeinverständlich. Das bedeutet, völlig unabhängig von zum Beispiel Alter oder Vorkenntnissen.
Es soll wirklich „jedermann“ mit dem Gefühl nach Hause gehen: „Wow – das geht ab, das hat mir wirklich was gebracht, das war total spannend, da habe ich viel dazugelernt usw.“.
Begleiten Sie uns auf eine Reise durch unser Sonnensystem. Erfreuen Sie sich an der Betrachtung von Planeten und Monden oder auch ferner Gas- und Staubnebel sowie Galaxien außerhalb unserer Milchstraße. Oder schweifen Sie mit uns ab in einen theoretischen Exkurs.
Oder nehmen Sie einfach einmal echte Materie aus dem Weltall, einen Meteoriten, in die Hand.
Eben „Astronomie für jedermann“
Die Volkssternwarte Ennepetal
1973 gründete eine Interessengemeinschaft von Sternfreunden
und Hobbyastronomen die Volkssternwarte Ennepetal e.V.
Seit dieser Zeit befindet sich auf dem Hinnenberg eine Beobachtungsstation mit einer 4 Meter großen Beobachtungskuppel und einem Vereinshaus.
Das Kernstück der Sternwarte ist das in der Kuppel untergebrachte Newton-Teleskop mit einem Hauptspiegeldurchmesser von 300 mm und einer Brennweite von 1,5 m.
Im Jahr 2006 wurde das alte Vereinshaus durch ein modernes Gebäude mit großem Vortragsraum für Gruppenführungen ersetzt.
Die Arbeit der Sternwarte wird ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.
Unsere Koordinaten
7° 24´ 03´´ östlicher Länge
51° 19´ 23´´ nördlicher Breite
Höhe: 335 m über N.N.
Inhaltsverzeichnis
Vereinsgeschichte
~1968
Im Wohnzimmer von Karl Hermann Mintenbeck treffen sich regelmäßig junge Leute, um über astronomische Themen zu diskutieren.
Die Gruppe nennt sich zunächst „Sternfreunde der Stadt Ennepetal“

1969
Es wird nach einem geeigneten Grundstück mit wenig Streulicht im Außenbereich von Voerde gesucht und die Wegeparzelle auf dem Hinnenberg gefunden, wo sich auch heute noch die Sternwarte befindet.

1972
Um unser erstes Teleskop unter optimalen Bedingungen zu nutzen, wird auf dem Hinnenberg eine einfache Beobachtungshütte aus Wellblech mit Spitzdach und Klappluke gebaut. Diese ermöglicht uns ungestörte Himmelsbeobachtungen. Wie ältere Vereinsmitglieder berichten, war es immer eine spannende Aktion, wenn der Wind auf die Luke blies und die Luke geschlossen werden sollte.
1973
Am 18. November 1973 wird der Verein Volkssternwarte Ennepetal e.V. von der engagierten Gemeinschaft von Sternfreunden und Hobbyastronomen gegründet.
Seitdem widmet sich der Verein der Himmelsbeobachtung und der astronomischen Bildung unter dem Motto „Astronomie für jedermann“.

1976-1977
Der Verein erwirbt eine 4 x 10m große gebrauchte Baracke, um eine kleine Werkstatt, ein Büro und einen Vortragsraum für Gruppenführungen einzurichten. Dieses erste Vereinshaus wird Ende 1977 fertiggestellt.

1979
Der Kuppelbau aus Wellblech wird durch einen stabileren, gemauerten Bau ersetzt.

1980
Ein selbst entwickeltes und selbst gebautes Newton-Cassegrain-Teleskop mit 30cm Durchmesser und 1,5/6m Brennweite incl. Montierung wird in dem neuen Kuppelbau installiert

1994
Das alte Spitzdach mit Klappluke wird durch eine selbst konstruierte und gebaute Kuppel in Holzbauweise mit GFK-Beschichtung ersetzt.

2006
Die vor 30 Jahren gebraucht gekaufte Baracke, welche dem Verein bislang als Vereinshaus diente, wird durch einen Neubau mit vor allem größerem Vortragsraum ersetzt. In dem neuen Vortragsraum können nun eine ganze Schulklasse der heute üblichen Klassengrößen und natürlich auch andere Besuchergruppen betreut werden.
Der Neubau des Vereinshauses wurde durch viele Sponsoren ermöglicht. Bei der Sponsorensuche hat uns die Stadt Ennepetal tatkräftig unterstützt.
2009 bis 2013
In Zusammenarbeit mit vielen Institutionen (Grundstückeigentümer, Technische Betriebe der Stadt Ennepetal, Dorma, Deutsche Funkturm, …) verwirklicht Hendrik Wölper das Ennepetaler Planetenmodell als dauerhafte Installation.

2017
2017 wird das alte Teleskop mit normaler Nachführung durch ein neues Teleskop Sky-Watcher 300PDS mit moderner Computersteuerung ersetzt. Hier habe wir nun die Möglichkeit, aus einer Datenbank von Tausenden astronomischer Objekte interessante Ziele für unsere Besucher auszuwählen und innerhalb kürzester Zeit anzufahren.
Vorstand und Mitglieder

Dipl.-Ing. Klaus Becker · Vorstandsvorsitzender
Fachgebiete: Meteoritenkunde, Himmelsmechanik, Sonnenphysik, Planetologie
Für die Astronomie und Raumfahrt interessiere ich mich schon seit meiner Kindheit und habe meinen Wissenstand hierüber im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut. Seit 1996 bin ich Mitglied der Volkssternwarte Ennepetal e.V. und nehme seit 2003 auch Vorstandsaufgaben wahr. Neben den Vereinsgeschäften halte ich regelmäßig Vorträge über verschiedene Themen der allgemeinen Astronomie und führe Besuchergruppen.
Hierbei liegt mir die „Astronomie für jedermann“ besonders am Herzen.
Wegen meines ebenfalls sehr ausgeprägten Interesses an der terrestrischen Geologie habe ich mich in Verbindung mit der Astronomie intensiv mit der Meteoritenkunde beschäftigt. Seit 1999 bin ich Mitglied der international tätigen Meteoritical Society. und seit 2024 auch Mitglied im Arbeitskreis Meteore.

Detlev Friede · Verantwortlicher für vereinseigene Sachwerte
Interessensgebiete: Teleskoptechnik, Astro-Fotografie, Bildbearbeitung
Seit vielen Jahren beobachte ich mit Leidenschaft den Sternenhimmel. Alsbald kam bei mir dann auch der Wunsch auf, die Beobachtungen im Bild festzuhalten und Details der beobachteten Objekte sichtbar zu machen, welche mir bei der visuellen Beobachtung verborgen bleiben.
Sehr gerne gebe ich meine Erfahrungen auf dem Gebiet der Astro-Fotografie und der zugehörigen Bildbearbeitung in Workshops oder bei Führungen an Interessierte weiter.
Neben dieser Leidenschaft bin ich an der Sternwarte zuständig für die vereinseigenen Sachwerte und kümmere mich unter anderem um die Instandhaltung und Wartung der Teleskope.

Norbert Grasmeier
Fachgebiete: Fernrohrkunde, Beobachtungstechniken, Allgemeines über das Sonnensystem, Mondoberfläche, Sternbilder
Dank meines Vaters bin ich er Astronomie schon seit Kindheitstagen verbunden.
Mein 1. Fernrohr bestand aus einer Lupe, einer Papprolle und dem Okular eines Spielzeugfernglases. Mutters Notenhalter wurde dazu als Montierung zweckentfremdet.
Irgendwann begann ich meine Spiegel selbst zu schleifen. So besaß ich bereits als Jugendlicher in den 70 ger Jahren einen 15 cm – Spiegel mit 1m Brennweite auf einer primitiven Holzmontierung.
Seit den 70ger Jahren bin ich Mitglied im VdS.
Seit Anfang der 80ger Jahre erkläre ich an der Sternwarte gerne die Wirkungsweise des Fernrohres, den Lauf von Sonne, Mond, der Sterne und Planeten sowie die Sternbilder selbst und noch vieles mehr. Des Weiteren lehre ich verschiedene Beobachtungstechniken.
Im Übrigen werde ich nicht müde zu erklären, dass man durchaus bereits mit einem Fernglas oder einem kleinen Fernrohr auch wunderbar astronomische Beobachtungen durchführen kann.

Andreas Hintze
Interessensgebiete: Astrofotografie, Raumfahrt, Raumfahrt Missionen, Gravitation.
Aufgabengebiete: Himmelsführungen, Pflege der Sternwarte.
Als ich den ersten Atlas in der Schule aufgeschlagen, Bilder von Weltraum und Himmelsobjekten gesehen habe und dann von einem ominösen Herrn Einstein erfuhr, war ich Feuer und Flamme für die Astronomie und Astrophysik.
Über Jahre hinweg habe ich mir weiteres Wissen und Kenntnisse angeeignet und mich immer mehr in das Thema Astronomie eingearbeitet.
Um dieses Wissen zu vergrößern und zu teilen, habe ich mich 2016 der Volkssternwarte Ennepetal e.V. angeschlossen, einem kleinen Verein, der mir sehr am Herzen liegt.
Die Geschichte des Gründervaters dieses Vereines hat mich gelehrt, dass man selbst mit den einfachsten Mitteln Astronomie und Astrofotografie betreiben und damit die Besucher begeistern kann. So können die Wunder unseres Universums „für jedermann“ sichtbar gemacht werden.
Unvergessen - Unsere Gründerväter
An dieser Stelle möchten wir an zwei Gründer-Väter der Volkssternwarte Ennepetal e.V. erinnern, welche mit ihrem unermüdlichen Einsatz die Sternwarte gegründet und weiter ausgebaut haben. Noch heute werden wir von vielen Besuchern auf Karl Hermann Mintenbeck und Henry Klencik angesprochen, welche bei den Besuchern in sehr guter Erinnerung geblieben sind. Ohne ihre Initiative, welche immer unter dem Motto „Astronomie für jedermann“ stand, hätte es diesen netten kleinen, für die allgemeinverständliche Bildung wichtigen Verein, nicht gegeben.

Karl Hermann Mintenbeck, + 2018
Fachgebiete: Teleskopbau, Kometen, Himmelsmechanik, allgemeine Astronomie
Schon früh hat sich Karl Hermann Mintenbeck mit der Astronomie und Raumfahrt beschäftigt. Seine erste große Begeisterung galt der Bahnberechnung von künstlichen Echo -Satelliten.
Bereits Ende der sechziger Jahre gründete Karl Hermann Mintenbeck eine Interessen-gemeinschaft von Amateurastronomen, welche sich anfangs bei ihm zu Hause trafen, um über astronomische Themen zu diskutierten. Anfang der siebziger Jahre hat Karl Hermann Mintenbeck mit einfachsten Mitteln in seinem Keller einen Spiegel aus einem Glasrohling geschnitten und geschliffen, was alleine schon 2 Jahre gedauert hat. Auf einer Wegeparzelle am Hinnenberg konnte die Interessengemeinschaft in einer ersten Schutzhütte den von ihm handgefertigten Spiegel, einem Ofenrohr als Tubus und einer selbstkonstruierten Montierung mit Motorsteuerung aufbauen. Die Montierung wurde aus Teilen eines alten VW-Käfer gebaut, für die Nachführung wurde der Scheibenwischer-Motor verwendet. Auch Teile einer ausgedienten Kaffeemühle wurden verbaut. Dieses Instrument hat der Sternwarte jahrelang sehr gute Dienste geleistet. Das Ofenrohr-Teleskop kann noch heute in unserem Eingangsbereich bewundert werden. Seine Ehefrau Heide, ebenfalls Gründungsmitglied, hat ihn bei seinem Engagement für die Sternwarte immer tatkräftig unterstützt.
Schließlich wurde am 18. November 1973 von Karl Hermann Mintenbeck zusammen mit Jindrich „Henry“ Klencik und einer Handvoll weiterer astronomiebegeisterter junger Leute offiziell ein eingetragener Verein gegründet mit der Zielsetzung, astronomisches Wissen einem breiten Publikum verständlich zu vermitteln. Eben „Astronomie für jedermann“.

Jindrich "Henry" Klencik, + 2004
Fachgebiete: Allgemeine Astronomie, Meteoritenkunde, Geologie, Ornithologie
Der unter dem Namen „Henry“ bekannte Jindrich Klencik stammte aus der damaligen Tschechoslowakei. Dort hatte er sein Diplom als Geologe abgelegt. Der Geologie ist er auch immer treu geblieben, hat aber seine Interessen auch in anderen Naturwissenschaften immer weiter ausgebaut und begab sich schließlich auch auf das schier unerschöpfliche Gebiet der Astronomie. Hier traf er auf Karl Hermann Mintenbeck und gründete mit ihm und weiteren Mitstreitern die Volkssternwarte Ennepetal e.V.
Aufgrund seiner enormen Präsens an der Sternwarte, auch samstags und sonntags, ist Henry Klencik auch heute noch vielen Besuchern bekannt, die uns auf diesen netten, humorvollen Menschen mit seinem tschechischen Akzent und mit seinem großen Wissen in der Astronomie und anderer Naturwissenschaften ansprechen.